Schlesische Stammlinie der Familie Hoffmann


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Das schlesische Wappen in Prag

Karls ältester Sohn Wenzel IV., der Faule (1378-1419), wurde nach dem Tode seines Vaters Karl IV. (1346-1378) König von Böhmen und König des Röm.-dt. Reiches (1378).

Wenzel konnte aber die glanzvolle Entwicklung, die das Land unter seinem Vater und Großvater genommen hatte, nicht fortsetzen. Seine Steuerpolitik, die den Breslauer Aufstand 1418 hervorrief, beschädigte das Breslauer Bürgertum.

Die Kurfürsten verweigerten Wenzel ab 1400 die Anerkennung als Röm. König. Ihrer Auffassung nach vernachlässigte Wenzel die Reichspolitik. Er wurde deshalb der Faule genannt.

Mehrmals war er von einer Fürstenopposition, zu der auch sein Bruder Sigismund gehörte, festgenommen worden und hatte außerdem den Beichtvater seiner Frau, den Bischof Nepomuk, ermorden lassen, was ihn natürlich Sympathien kostete.

Wenzel blieb aber König von Böhmen.


Sein Bruder Sigismund war bereits seit 1378 Markgraf von Brandenburg1387 wurde er König von Ungarn. Schon 1388 hatte Sigismund seinem Vetter Jobst von Mähren die Mark Brandenburg überlassen. Sigismund hatte die Mark nie betreten.

Schließlich wurde Sigismund 1411 zum röm.-dt. König gewählt.Datei:Pisanello 024b.jpg

Weil er bei seiner Wahl zum römischen König die Unterstützung der Hohenzollern erlangen konnte, belehnte Sigismund den Hohenzollern Friedrich (seinen Schwager) mit der Mark.

Auf dem Konzil von Konstanz versuchte Sigismund die Missstände des Papsttums zu beseitigen. [Am Hafen von Konstanz spiegelt heute die große Figur der leichten Dame, die Kaiser und Papst in der Hand hält, sehr deutlich die Verhältnisse von damals.] Unter seinem Vorsitz wurden 1415-1417 zwei Päpste abgesetzt, einer musste zurücktreten und ein neuer Papst wurde gewählt. Sigismund sicherte so einerseits die christliche Einheit des Reiches, hatte aber den Prozess gegen Jan Hus unterschätzt. Jan Hus hatte gegen den Sittenverfall des Klerus, der zu dieser Zeit erheblich war, gepredigt.

Als Sigismund 1420 nach Wenzels Tod (1419) König von Böhmen wurde und die böhmische Landesherrschaft antreten wollte, wurde er von den Böhmen als ihr König nicht anerkannt. Er konnte deshalb einen Reichstag nicht nach Prag einberufen, sondern musste nach Breslau (damals Böhmen) ausweichen, wo ihm die schlesischen und einige böhmische Fürsten huldigten.

Von dort aus rief er zum Kreuzzug gegen die Hussiten auf, den er 1420 verlor (s.u.).

Als König von Ungarn und als röm.-dt. König und später als Kaiser (Kaiser war er seit 1433) mit Fragen des Reiches beschäftigt, konnte er sich obiger Problematik nicht entschieden genug zuwenden. Erst ein Jahr vor seinem Tod zog er in Prag ein, nachdem er den Hussiten Zugeständnisse gemacht hatte (Laienkelch).