Schlesische Stammlinie der Familie Hoffmann

(ca. 20 Jahre)

Zeit des Ungarnkönigs Matthias I. Corvinus

Ungarn zeigte sich als eine weitere auf Schlesien greifende Macht.

 a.a.O.,Gesch. Schlesiens,S.225                    http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Corvinus /s.a. Bildnachweis               

  

Matthias I. Corvinus, M. Hunyadi *1443 und +1490, Ungarnkönig seit 1458, regierte bis in die Lausitzen (Bautzen) und baute ein großungarisches Reich auf.

          
„Matthiasturm" in Bautzen                                 Matthiasdarstellung

Er hatte Ambitionen auf den Kaiserthron und näherte sich Wien. Aber die Habsburger mit Maximilian erlangten das Ziel des Kaiserthrones. Corvin gewann aber im Jahr 1469 Schlesien und war dort uneingeschränkter Herr.

Matthias Corvinus hat die auf Eigeninteressen setzenden schlesischen Fürsten mit starker Hand geleitet, war aber klug genug, ehemalige Anhänger von Podiebrad nicht zu verprellen.

Dem Herrschaftsbereich des Matthias Corvinus (der Krone Ungarns) unterstanden alle böhmischen Nebenländer, wie auch Mähren. Nur auf Böhmen konnte er nicht zugreifen. Dort regierte der Jagiellone Ladislaus, der aus litauisch-polnischer und böhmischer Abstammung hervorgegangene König von Böhmen. Gemäß einer Vereinbarung mit ihm und dem polnischen König Kasimir IV., der den Jagiellonen stützte, blieb Schlesien formal ein Nebenland unter der Krone Böhmens und Matthias durfte sich auch König von Böhmen nennen (ca. 1479 – 1490). Der Jagiellone Wladislaw musste sich zunächst auf Böhmen beschränken.

Das zersplitterte Schlesien entwickelte er zu einem neugegliederten Gebiet, in dem Land- und Ständeversammlungen regelmäßig abgehalten wurden. Von ca. 20 schlesischen Kleinfürstentümern blieben nach seiner Regierungszeit noch etwa fünf selbständig.

Corvin führte 1474 das Institut des obersten Landeshauptmanns (gewissermaßen oberster Beamter des Königs und Hauptmannn der Stände) ein, dem die beiden Hauptleute/-männer von Ober- und Niederschlesien unterstellt wurden. Das Corvin widerstrebende Breslau aber verlor das Privileg Landeshauptmänner benennen zu können. Seinen unehelichen Sohn konnte Corvin nicht dauerhaft in Schlesien installieren, was er versuchte.

Seine Steuerpolitik war überall verhasst. Sein oberster Steuereinnehmer für Niederschlesien (Georg von Stein, Hauptmann der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer, 1482 auch Breslauer Landeshauptmann und später Herr zu Zossen) floh nach Corvins Tod von Bautzen nach Berlin. Dort kaufte er sich ein Haus des Bgm. Thomas Blankenfelde  (www.  patrizier-marienkirche-berlin.de) und setzte sich in der Nähe des Berliner Franziskanerklosters zur Ruhe, wo er begraben wurde.

 

Georg von Stein (Wappen rechts) entging so dem Schicksal seines Breslauer Steuereinnehmers Heinrich Dompnig (Domenicus), der enthauptet wurde.

Steinsche Tafel in der Klosterkirche Berlin,

( s.Bildnachweis)

So blieb Schlesien weiterhin Spielball der Mächte.

 

Beatrix v.Aragon und Neapel und Matthias Corvin   

Datei:Beatrix und Matthias.jpg; s. a. Bildnachweis

Die Universität Preßburg (Bratislava) ist eine Gründung Corvins.

Das Fürstentum Liegnitz mit Oppeln erhielt Friedrich I. am 30. Juni 1469 von Corvinus bestätigt.Trotz seiner ehemaligen Parteigängerschaft mit Podiebrad wurde er von Corvin akzeptiert.

Zugleich beginnt unter Friedrichs Regentschaft eine Aufbauphase im Nimptscher Bereich nach den hussitischen Verheerungen.

Herzog Friedrich I. von Brieg war unter Corvin Landesherr und verlegte 1481 das fürstliche Rentamt von Nimptsch nach „Teich" (Amt Rothschloss).

Der neue Verwaltungsmittelpunkt für die Dörfer befand sich jetzt im "Amt Teich".

Die Verwaltung, die nicht mehr in großen Kastellaneibezirken dachte, sollte zentraler gelegen sein. Außerdem war Nimptsch seit der Zerstörung nach der Hussitenzeit nicht mehr sicher genug.

Nach der Bildung des Amtes Rothschloß zeigte sich ein deutlicher Bezug der Scholzen zu den dortigen Haupt- und Amtsleuten, die in der Nähe ansässig waren.

Das war für Nimptsch ein Bedeutungsverlust, den auch die Anwesenheit herzoglicher Familienmitglieder in Nimptsch nicht ausgleichen konnte.

Karte des Nimptscher Landes um 1750 (Qu. STBB- PK-Kartenabt.)

Auf ihr sind die Orte

Rothschloss und der Schlossteich,

Rudelsdorf und Heidersdorf,

Senitz und Kurtwitz,

Gr. Kniegnitz und Prauss

sowie Quanzendorf u. a. Orte verzeichnet.

Dieses „Amt Teiche" wurde urkundlich seit 1532 in Erbkaufverträgen der Familie Hoffmann erwähnt.

Später wurde das Schloss wegen seines roten Putzes „Rothschloß" genannt. Der Ort wurde früher auch als Schlottnitz = Slotnicz bezeichnet.

Schloss Rothschloss, s. Bildnachweis