Ludwig II. (1399-1436), Herzog von Brieg.
„le duc de brich" im „Armorial Equestre de la Toison d’or de l’Europe" - Abbildung aus: Ottfried Neubecker: Heraldik. Wappen - ihr Ursprung, Sinn und Wert. Augsburg 1990, S. 228
Nach kurzer Zeit im Schlesischen Bund zur Unterstützung Wenzels, huldigte er bald Sigismund.
Ludwig II. war im Gefolge Sigismunds durch Europa gereist und von Oswald von Wolkenstein, dem Tiroler Minnesänger, besungen worden. Er war auch auf dem Konzil in Konstanz (1414-1418) dabei, wie die Richental-Chronik vermerkt:
“Nach dem zwölften Tag, da zog ein der durchlauchtige Fürst Herzog Ludwig aus Schlesy in dem Königreich zu boland (Polen) und zog in Heinrich Hutters Haus auf den Platten mit 200 Pferden und so viel Personen und vier Wagen und meinte man, er wäre samt Elisabethen und samt Wenzeslaus Geschlecht.“ (Fol .22 r ; übertragen zitiert)
Weitere schlesische Fürsten, die in Konstanz (1414-1418) waren:
Herzog Hans von Oppeln (oppelentz) „in dem kungrich zu poland" - (Johann―Kropidlo―, †1421/ oder Johann von Oppeln †1439)
Herzog „Joh. v. Großen glawen", „Hertzog in der Schlesy" (Herzog von Sagan und Glogau 1403-1413, 1413-1439 von Sagan)
„Hertzog Heinrich von der grossen glawen und der mindren Hertzog in der Schlesy genannt rumpolt" ( Heinrich IX. von Glogau 1413-1418 und Heinrich X. Rumpold 1413-1418)
„Hertzog Johann zu Münsterberg in der Schlesi" (1410-1428 - Bruder von Heinrich v. M.)
Erwähnt, aber falsch zugeordnet werden noch: „Hertzog Joh. von Stettin, Hertzog in der Schlesy" und „Hertzog Albert von Magdeburg, Hertzog in der Schlesy". Qu: Richental-Chronik
Im späteren Kampf gegen die Hussiten verkaufte Ludwig II. Teile seines Besitzes, um einerseits den Einsatz gegen die Hussiten und andrerseits seine aufwendigen Reisen zu finanzieren.
Der Rat von Brieg nahm 1418 im Auftrag des Herzogs von den Stadtgütern Ratey (Rathau) und Schüsseldorf 120 Mark auf, um dem Herzog "Zehrung gen Holland "zu liefern.
Ludwig von Brieg heiratete 1418: „Am neunten April 1418 feierte Kaiser Sigismund mit anderen Fürsten und Herren im Hohen Haus am Fischmarkt die Hochzeit der Tochter des Markgrafen Friedrich von Brandenburg, Burggrafen zu Nürnberg mit Herzog Ludwig von Brieg“ (Inschrift in Konstanz 19. Jh.).
Internet-Wikipedia/Startseite-Oswald von
Wolkenstein
Beispiele der Dichtung Oswald von Wolkensteins im Zusammenhang mit Ludwig II. seien hier genannt:
„Mein güter strich, der reut mich nicht,von guldin was sein name, seid das die kristenhait verricht ist worden zu Narbane. herzog von Prig, bischoff von Rig, gross graf, künig Sigmunds sig was euch empholhen eben, der lon wirt euch gegeben".
"Herzog von Prig was nicht ain tor, der lag gefach in sorgen. ich stünd offt binden auff e vor und zaigt im güten morgen; des ward mir offt ain herter schüch geworfen zu mit wildem flüch, das ich müsst von im fliehen, die deck herüber ziehen."
(Qu:Gedichte des Wolkenstein, (Internet Seite entnommen(MHDBDB- Oswald von Wolkenstein Gesellschaft.)
Nach dem Tode Ludwigs II. v. Brieg regierte dessen Witwe Elisabeth die verbliebenen Lande. Sie war die Tochter Friedrich I., des Markgrafen von Brandenburg. Schon damals hatten die Brieger Piasten Verbindungen nach Brandenburg.
Danach regierten Ludwig III. und Johann von Lüben, der mit Hedwig, der Tochter Ludwig II. verheiratet war.