Schlesische Stammlinie der Familie Hoffmann

Georg II. († 1586) und seine Frau Barbara von Brandenburg hatten im Berliner Schloss zu Fastnacht 1545 geheiratet (Ribbe, Gesch. Berlins I, S. 328). 

Ihre Skulpturen sind noch heute an der Fassade des Brieger Schlosses zu sehen.

 

Abbildung: Schaufassade Schloß Brieg

obere Reihe: schlesische Fürsten; unten: Georg II. († 1586) und Barbara von Brandenburgie Schaufassade des Schlosses Brieg wurde zwischen 1550 und 1554 errichtet. Planung und Ausführung besorgten J. und F. Parr aus der Brieger Werkmeisterkolonie

An der Innenausstattung arbeitete bis 1586 Bernhard Niuron.

 

Italienisch geprägte Baumeister (Parr/Bavor/Pahr) aus Mailand und Lugano (Niuron und Lugan), die in Brieg eine Werkmeisterkolonie gebildet hatten, nahmen die Veränderungen vor. Der Stil der Werkmeisterkolonie zeigt sich auch in Groß Wilkau und Guhlau (Schölzel), die ebendiese Einfüsse aufweisen, wie ebenfalls das Brieger Rathaus.

Die Schaufassade des Brieger Schlosses ist ein sehr schönes Beispiel der schlesischen Renaissance

Schon Herzog Friedrich I. baute um 1489 das nach der Hussitenzeit beschädigte Schloss Nimptsch wieder auf und es wurde 1585 durch Herzog Georg II. von Brieg erneuert (Sgraffittiputz) 

Künstlerische Werkhöfe aus Brieg verbreiteten später die schlesische Renaissance (Italienische Baumeister) bis nach Sachsen und Berlin.

Herzog Georg und seine Frau hatten durch ihre Verbindungen wesentlich dazu beigetragen, dass die schlesischen Baumeister mit nördlicheren Bauplätzen in Beziehung kamen. 

Der Brieger Werkmeister Peter Niuron (Bruder von Bernhard) war durch den Grafen Lynar, den Generalbaumeister der kurfürstlichen Gebäude Berlins, ab 1590 auch am Berlin/Cöllner Schloss tätig (Haus der Herzogin und dem Quergebäude im Schlosshof, dem grünen Hut (Oda Michel, s. Lit.), wie auch in Spandau und am Jagdschloss Rüdersdorf (U. Kieling).

Neben Peter Niuron, dem Generalbaumeister des Fürstentums Anhalt seit 1603/4, arbeiteten diese Brieger Baumeister auch an den Schlössern in Güstrow (Jakob Parr [Bavor])Dessau (Kaspar Khune) und Dresden (Bernhard Niuron).

Der Brieger Piastenherzog Georg II. (1547-1586; s. Brieger Schloß) förderte nicht nur die Baukunst, sondern auch die Viehzucht auf den Kammergütern (Rinder aus Holland, Schafe aus der Türkei) und wie seine Vorfahren den Ausbau der Teichwirtschaft (Karpfenteiche).

Interessanterweise geschah dies alles zu einer Zeit als Österreich die Oberherrschaft über Schlesien hatte.