Breslauer Bürger und andere
Jenkwitz Qu: Siebmacher s. u.
Neben den Breslauer Jenkwitz gab es auch Brieger Bürger mit diesem Namen, nämlich
1302 Peczco (Peter) Jenk(o)wicz, Niczco (Nikolaus) Jenkwitz und 1380 Heinrich und Lukas Jenkwitz.
Ein Heynko (Heinrich) Jenk(o)witz wurde 1360 als Bauer in Paulau genannt.
Sie waren alle miteinander verwandt.
1366 verkaufte Nickel Jenkwitz, Schulz in Senitz, 3 1/4 Hufen in Wyselicz einem Dorf bei Nimptsch (Schölzel, S. 20 a.a.O.) und kaufte 1367 für sich und seine Erben von Benisch Seckil (v. Reichenbach), Getreuer des Fürsten Bolko II. von Schweidnitz-Jauer, fünfzehn Morgen Wiese (entspricht 3 ¼ Hufen) gelegen „beim Senicz― und Herzogswiese genannt. (Qu: Chronik der Familie Graf von Reichenbach. – Mein Dank gilt Herrn Prof. Dr. Graf von Reichenbach).
Bürger: Jenkwitz, Abraham studierte in Bourges; Jenkwitz Chilian, studierte in Bologna und Siena; Dr. jur. beider Rechte
1535 wurden von Niklas Jenkwitz Privatmedaillen herausgegeben.
Neben den Kreuzherren verkaufte auch das Vincentstift wegen Schulden bereits im Jahre 1301 in Breslau die Hufe für 25 Mark unter Vorbehalt des Garten-, Feldzehnten und Vierdung für das Stift an den Bürger Hildebrand von Breslau (sicher Hildebrand der Münzer).
Z. B. besaß 1342 Mathias von Mühlheim 1/3 der Scholtisei im halben Dorf Konradswalde.
Richard von Goben, Bürger zu Breslau, hatte 12 zinshafte Hufen in Mollwitz gekauft. (CDS T.9).
1358 wurde eine Wiese (1 ½ Morgen) zwischen Slotenik (Rothschloß) und Heydinrichsdorf erwähnt, die damals von dem Reichenbacher Bürger Nikusch (Nikolaus), genannnt von Michelsdorf, dem Abt Tilo (Kloster Leubus ) geschenkt worden war und später vom Kloster aus Not in Folge der Hussitenzeit wieder verkauft wurde (a.a.O. Eistert).
Brieg
Quellenlage zu Brieg:
1248 nach dt. Recht ausgesetzt (s.o.). Beteiligt war als Lokator Heinrich von Reichenbach (vgl. die Wappenanklänge der Stadt und der Reichenbachs).
Andrerseits eine weitere Quelle ohne Zeitangabe:
Alta ripa (Brieg) wurde 1250 zu deutschem Rechte als Stadt Brieg ausgesetzt. Reg. 7091261 hat Brieg Magdeburger Recht
. Detail aus dem Schloss
Heidersdorf und Langenöls
1290 bestätigt der Herzog Heinrich IV. in seinem Testament die genannten Dörfer für den Unterhalt klösterlicher Stiftungen seiner Vorfahren. 1311 gibt Herzog Boleslaw III. die Dörfer Heidersdorf und Langenöls (Olsna) dem Kloster Leubus zu Lehen für den selben Zweck. Im März 1327 bestätigte wiederum als Zeuge Joh.von Czirn (herzoglicher Hofrichter), dass „Langenöls und Heidersdorf im Nimptscher Distrikt liegen" und dieser gegenwärtig an Bolko verpfändet ist. 1327 bestätigt der Herzog Bolko die Dörfer Heidersdorf und Olsna (Langenöls) dem Kloster Leubus als Schenkung an das Kloster zum Zwecke des Seelenheils seiner Vorfahren. Aus den Einnahmen sollten die Seelmessen für seine Vorfahren bezahlt werden. Auch diese Schenkung entspricht dem Testament von 1290. Die Dörfer waren folglich seit langem vorhanden und erwirtschafteten Zinsen, die die Kosten der Seelmessen tragen konnten. (Bezahlung eines Altaristen (Priester), Wachskosten u.ä.) Mit den Dörfern in der Nähe von Nimptsch, war die Familie Hoffmann später verknüpft.
Nach den Regesten des Klosters Leubus bekannten „Hanus und Petir, Schulzen von Karzen vor dem Breslauer Rat“ im Jahr 1373, dass sie von den 10 Mk Zinsen, die sie auf dem Gut L. (Langenöls=Olsin) hatten, nur noch 5 Mk besitzen (Rehme, S. 142). Juristisch wurde geklärt, dass 4 Mk an den Pfarrer von L. vergeben worden waren.
Wo blieb die letzte Mark?
1446 verkaufen die Kirchenbitter (Gemeindevorsteher) mit Wissen der ganzen Gemeinde Heidersdorf die „Seeweze" an Heintze Reibnitz von der Gole (Golau) und dessen Erben zu Lehnrecht erblich und ewiglich (Erblehen). (Conradus de Reibnitz soll ein Czirn gewesen sein, so Dr.Rudolph (1341, Reg.6607).
Die Seewiese lag zwischen Heidersdorf und Pristram.
Vogelgesang
war bis 1267 Klosterdorf von Kamenz. Aber 1267 tauscht Wlodizlauws (Ladislaus), Herzog von Schlesien und erwählter Erzbischof von Salzburg die Dörfer Kittelau und Vogelgesang gegen das Dorf Laubnitz ein. Die Urkunde bestätigt "consensit, comite Ianussio de Michalov castellano de Nemchi" (CDS T.10). Der Besitz Vogelgesang ging später wahrscheinlich an die Michalovs (Pogrell-Michelau) über und wurde nach Bedarf weiter verliehen (zur Familie Pogarell -Michelau - s. Dr. Eistert).
1470 führen die Musterungslisten des Nimptscher Landes Heynke Senitz mit 2 Pferden auf.
Gemeinsam hatten der Abt von Grüssau, der Abt hatte diese Pflicht für seinen Dorfbesitz, Heincze Logaw für seinen Besitz in Gr. Kniegnitz, und ein Hoff 2 Pferde zu stellen, also jeder zu ca.66% eines Pferdes. (Schölzel S. 275-278 u.a.a.O.). Die Familie Hoff wurde in Brieg und bei Brieg häufig erwähnt, 1440 urkundlich mit dem Wappen eines nach links schreitenden Hundes genannt (Howff). Ein Hoff hatte den Vornamen Nickel und den Beinamen Schnorbein.
Ein Dirsdorfer Kirchenzettel erwähnt: „1713 am 2. September hat die Frau von Schnorbein für die ihrem seligen Herrn Gemahl gehaltene Gedächtnisrede der Kirche 30 Weißgroschen geschenkt“ (Nimptscher Landsmannkalender 1928, Illig).
1617 besaß Melchior von Senitz Vogelgesang.
1639 Friedrich von Kanitz
Seit 1651 von Pfeil
20. Jh. Max Zirpel
Quanzendorf
s.u..
Prauß rechts unten
s.u.
liegt nahe bei Gr. Kniegnitz und ist deshalb gesondert aufgeführt.
Dazwischen liegt nur Ranchwitz (das Vorwerk); Zum Vorwerk gehörten "3 1/2 Hufen" die ein "Henezel Rudel" besaß. 1409 verkauft Gotsche von Borschnitz 3 1/2 Hufen freien Erbes vom Vorwerk. Mit dem Vorwerk war Ranchwitz gemeint, wie die Karte von 1883/4 noch zeigt, wo links noch die Abkürzung "VW" für Vorwerk zu lesen ist. (s.o.Stb.B PK Kartenabt)
Lehnsherr war Goetzko von Borsnitz, der den Zins vom Vorwerk und dem Kretscham einem Altar in Prauss zugute kommen ließ. 1455 besaß Georg von Bischofsheim, Hofmeister des Herzogs von Münsterberg die dreieinhalb Hufen vom Vorwerk. 1467 , während der Wirren um Podiebrad, besetzte der Heerführer Breslaus im Kampf gegen Podiebrad Christoph Skopp von Heinzendorf die Burg Frankenstein, die aber wieder verloren ging (Gesch. Schl.,S.215). Ihm blieben aber trotz der Gegnerschaft zu Podiebrad die 20 Hufen freien Erbes (Ranchwitz) mit Obergerichten etc., die er von Hans von Borschnitz auf Prauss gekauft hatte. Die Borschnitz mussten in dieser Zeit ziemlich lancieren und Begehrlichkeiten befriedigen.
Der Herzog beseitigte später das Vorwerk und machte es zum herzoglichen Kammergut
1295 kauften die von Borsenitz von Andreas Prussin, dem wahrscheinlichen Namensgeber des Ortes und wahrscheinlichem Lokator, den Ort Prauss nebst allem Zubehör.
Ein Jäger Prusin wurde bereits in Trebnitz 1204 mit seiner Abgabenpflicht „von jährlich 6 paar Rädern cum omni ornatu“ (mit Speichen) erwähnt (CDS, T.7.SR .1.)-vgl. auch den Ort Praus bei Trebnitz.
Seit 1295 waren die von Borschnitz in Prauß ansässig.
Die Kirche von Praus stand im Zinsregister des Erzpriesters Gabriel von Rimini.
1318 wurde Hanko, filius Ulmanni rector ecclesie in Brus erwähnt. 1534 wurde sie evangelisch.
König Johann, der Luxemburger, setzte 1336 als Landeshauptmann Conrad v. Borsnitz ein (CDS).
Lehnsherren waren:
1295-1668 von Borsnitz
1668-1672 Herzog Christian von Liegnitz/Brieg
1672 -1707 von Lilgenau
1707 -1923 von Zierotin
Zeitereignisse nach der Wende 1989/90